Einkaufswagen. Verlassene Käfige des Alltags
Wie fahle Sätze in den Himmel geschlagen, so stehen sie, liegen sie, verrotten sie achtlos verlassen, sinnlos abgestellt und ihres Zwecks beraubt, ehemalige Objekte des Konsums, als ubiquitäre Signale eines passiv verlaufenden, zivilisatorischen Niedergangs auf Plätzen, Straßen, grünen Flächen, in Toreinfahrten, Hauseingängen.
Ihre metallenen Stäbe vergittern tausendfach die Welt, die sich täglich um sie dreht und doch zugleich gleichgültig an ihnen vorübergeht. Sie sind Verlassene, Zurückgelassene, Entwertete, seelenlose Hüllen, ihres Kraftfeldes Beraubte, Verratene, in den wirtschaftlichen Kreislauf bereits Eingepreiste, deren Verlustgehen weitergetragen wird an uns alle, wie eine okkulte Steuer.
Ihre ästhetische Darstellung, ihre Vergegenwärtigung – Ja, Bewusstmachung! – als Teil eines kollektiven Prozesses betrachten wir als liebevolle und potentiell heilsame Notwendigkeit. Ein Verschweigen, eine Akzeptanz wäre Verrat an der Menschheit.
Wir sind Verräter an der Gleichgültigkeit gegenüber den Verratenen, denn diese Gleichgültigkeit erscheint in ihrer Masse als Terror. Daher schieben wir die einst Geschobenen und dann an den Rand Abgeschobenen und Abgestellten zurück in den Fokus mit den Mitteln der Kunst.
Wir sind das Referat für ästhetischen Terrorismus!
Wir sind das RäT!