Woche 22

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Seit Stunden schon hatte SULO auf mich eingeredet, ständig die Klappe geöffnet, aus der die Sätze nur so herausflossen. Sprechdurchfall. Ich solle doch endlich den Müll in ihn werfen, zumindest die kleineren Teile, Papier, Kartons und derlei Zeug. Die Matratze können an der Wand stehen bleiben, bis die Leute von Gelsendienste kämen, um Sperrmüll abzuholen. Blah, blah, blah. Stundenlang. Eine Verbal-Orgie.
Ich antwortete nicht. Drehte ihm konsequent mein Hinterteil zu, um ihm, mit Goethes Götz von Berlichingen, zu signalisieren, er könne mich am Arsch lecken. Dann fing SULO auch noch an, mich zu belehren. Es hieße korrekt bei Goethe im Originaltext übrigens nicht „am Arsch lecken“, sondern „im Arsch lecken“. Und die Präposition sei wichtig, denn ob „am“ oder „im“ Arsch mache einen Unterschied: für den Lecker und den Geleckten.

Ich sage Ihnen nur eins: Wohin sind wir gekommen, wenn Müllcontainer Vorträge über den Gebrauch von Präpositionen in Werken der deutschen Literatur halten! Diese Welt ist nicht mehr zu retten!


Juni 2023 Mo Die Mit Don Frei Sa So
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2 Antworten zu „Woche 22“

  1. Avatar von Bine
    Bine

    mist, muss mich neben lesen hier auch noch ums späte Sonntagsessen kümmern, dabei sind wir alle satt momentan und keiner hat Bock auf iwat was das Wort Herausforderung beinhaltet, aber bin gleich wieder hier – wenn ich mich erinnere

    1. Avatar von Bine
      Bine

      is nich so dattet fast food gibt bei uns, dauert schon 4-5 Stunden bisset fettich is und nun nicht wegen Nachhaltigkeit meckern von wegen zu lange fossile benutzen für son Sonntagsessen – is ja nur auf klitze und alles Bio und kein Bringdienst weit und breit, aber bei SULO vorhin musste ich innehalten, war ich immerhin 2 mal in SULO Schieber verliebt – einer so nen MMW Fan, ein anderer nen Türke mit genial wirre Haare und er konnte so süß lächeln, aber ich fühle mich hier dennoch total überfordert wegen Goethe – muss son schlauet Zeugs echt sein wenns um Müll geht.
      Machse die Mülltonne sauber von aussen und innen wirste noch der Bestechlichkeit vermutet, nich mal nen Glas Wasser darf ich den SULO Schiebern reichen inne Sommerglut und wurde der Einkaufswagen ainklich echt geschoben – immerhin, da war wer am Werk mit Lust auf Einkäufe zu nem Essen zu verrichten. Vllt. gab es nen total geniales Mittagessen. und die ham vergessen den Einkaufswagen zurückzubringen – mist, war unlustich von mich – streicht es
      Die Zeiten für Sperrmüll, wo man was unverhofftes findet, sind nearly fast vorbei und meine Katze, die ich rettete vom verdursten und verhungern brachte ihre Babys zur Welt in nen Sperrmüllfund, der da liebevoll aufgearbeitet in meine Wohnung stand.
      Was aus meinen SULO Schiebern wohl geworden ist?
      Ahmet täte ich gerne noch mal treffen
      aber einen habbich noch
      mein Lieblingsspruch auf son Müllwagen
      „Immer mitten in die Presse rein“

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