Woche 44

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Das Kabinett des Dr. Kötelbeck

I. Obsession und Enzym

Ein paar der Älteren unter Ihnen könnten es noch wissen. So gab es in Gelsenkirchen und Umgebung etwa ab Mitte der fünfziger Jahre, bis in die späten Siebziger hinein eine ganze Reihe ungeklärter Fälle von verschwundenen Personen, zumeist Kinder und Jugendlicher aus den Reihen der Arbeiterschicht, welche nach der Schule oder nach dem Spielen nicht nach Hause gekommen waren. Die Polizei hat hier nie einen nennenswerten Ermittlungserfolg geleistet. Nicht eine Spur hatten Sie je gefunden. Wie sollten sie auch.

Wenn Sie von diesen Ereignissen nichts wissen, oder sogar annehmen, sie seien frei erfunden, so haben Sie einerseits durchaus Recht, andererseits jedoch auch nicht, denn das Wissen um die Geschichte bedingt, dass Sie als Leser an die richtigen Raumzeitkoordinaten angeknüpft sind. Soll heißen, die Geschichte hat möglicherweise dimensional versetzt zu Ihnen stattgefunden. Damit sind Sie als Wissender und Erlebender aus dieser ausgeschlossen. Und glauben Sie mir, das ist möglicherweise auch besser für Sie.

Befindet sich in Ihrer Version von Gelsenkirchen an der Kreuzung der Hauptstraße und der Gildenstraße in der Altstadt ein Haus mit einem kleinen erkerartigen Turm? Wenn ja, dann ist Ihre Version der Realität nicht weit entfernt von der des Dr. Friedrich Karl Kötelbeck, welcher dieses Haus bis zu seinem Verschwinden im Jahr 1979 bewohnte und dort seiner… nun ja, Berufung nachging. Nach seinem Abitur am Gauß-Gymnasium lebte er weitestgehend zurückgezogen im Dachgeschoss des beschriebenen Hauses, das eine beträchtliche wissenschaftliche Bibliothek beinhaltete, welche nur einen kleinen Teil des erheblichen Erbes darstellte, das Dr. Kötelbecks früh verstorbenen Eltern ihm hinterlassen hatten. Aufgrund dieses Vermächtnisses genoss er den Luxus eines Lebens ohne exakte berufliche Verpflichtungen und konnte sich somit ganz den verschiedenen Wissenschaften widmen.

Als begabter Autodidakt wurde er im Laufe der Jahre zur einem Universalgelehrten, dessen Wissen über Physik, Biologie, Chemie und sogar Okkultismus schier grenzenlos war. Lange Zeit war für ihn das Studium ein Selbstzweck und erfüllte sein Wesen voll und ganz. Mit seinem steigenden Wissen jedoch entfernte er sich auch immer mehr von den Menschen um ihn herum, bis ihn mit diesen, wie er meinte, nur noch die Zugehörigkeit zur Gattung Mensch selbst verband. Als er schließlich das Traumreisen beherrschte, zerbrach auch dieses letzte Glied der unheilvollen Kette und Dr. Kötelbeck wähnte sich als der Spezies Mensch nicht mehr zugehörig.

Seine Tage verbrachte er Stundenweise sitzend in einer kastenförmigen Apparatur, die ihm gestattete, die Lebensenergie der Menschen und somit auch ihre Gedanken direkt anzuzapfen. Der Konsum dieser Energie verschaffte ihm eine außergewöhnlich gute Gesundheit und konnte ihm theoretisch auch das ewige Leben gewähren. Wenn er genug in den Gedanken der Menschen herumgereist war und davon gekostet hatte, stieß er gern Flüche und Verwünschungen in ein speziell von ihm angefertigtes Gerät aus, welches einem altmodischen Telefon nicht unähnlich sah. Je nachdem, welche Gedanken der Menschheit ihn in Rage versetzt hatten, konnte es dann vorkommen, dass jemand zum Beispiel in Aserbaidschan Bauchschmerzen bekam oder dass jemand in Südamerika tot umfiel.

Der Gang vor die Tür war für Dr. Kötelbeck ein rein pragmatischer Akt und diente ihm lediglich dazu, die Dinge des alltäglichen Lebens zu besorgen. Da er kein Interesse an Konversation hatte, war es ihm auch nicht möglich, jemanden gegen Bezahlung dafür zu beauftragen. So schob er dann höchstselbst ein bis zweimal im Monat hasserfüllt einen Einkaufswagen durch die Flure eines Supermarktes und erkannte daran, dass ein Einkaufswagen deutlich mehr Nutzen für ihn besaß, als jede Person aus Fleisch und Blut.

Trotz seiner Abneigungen den Menschen gegenüber studierte Dr. Kötelbeck umso faszinierter die physiologischen und biomechanischen Aspekte des menschlichen Körpers. Eines Tages entdeckte er schließlich eine ungewöhnliche Verbindung zwischen dem menschlichen Bindegewebe und den Strukturen von Metall. Bald konnte er ein Enzym herstellen, das er „Kötelin“ nannte. Das Kötelin befähigte ihn theoretisch dazu, menschliches Gewebe in metallische Strukturen umzuwandeln und in Dr. Kötelbeck reifte der Gedanke, dass dessen praktische Anwendung eine gute Idee darstellen könnte.

 

II. Fleischwurst und Welt ohne Himmel

Dr. Kötelbeck war bewusst, dass er sich bei dem, was er nun vorhatte, besonders würde absichern müssen, um sein Gesicht vor der Welt zu verbergen, um seine Freiheit nicht zu gefährden. Die kastenförmige Apparatur, die es ihm ermöglichte, durch die Gedanken der Menschen zu reisen und ihre Lebensenergie zu konsumieren, hatte er im Laufe der Zeit weiterentwickelt. So besaß er diese Apparatur nun ein zweites Mal, jedoch in einer verkleinerten, tragbaren Version, ähnlich einer Fernbedienung. Dieses listige Gerät zapfte Dr. Kötelbecks eigene Lebensenergie an, und gestattete ihm auf diese Weise, Portale zu erzeugen, die zu anderen Orten im Raumzeitkontinuum führten. Hier fand er seine Annahme bestätigt, dass es eine schier unendliche Anzahl an Realitäten geben müsse, die sich manchmal nur in kleinen Details unterschieden. So fand er beispielsweise heraus, dass es in den meisten Varianten der Stadt Gelsenkirchen grundsätzlich neben regulärer Fleischwurst auch eine solche Variante dieser Wurst mit Knoblauch zu kaufen gab, was ihm durchaus vernünftig erschien und ihn in eine freudvolle Stimmung versetzte. Denn, in seiner eigenen Realität gab es neben regulärer Fleischwurst nämlich nur noch eine Version dieser Wurst mit Sonnenblumenkernen, was ihm seit jeher schon abwegig und unsinnig vorkam.

Ein weiterer Vorteil dieses Miniaturgeräts war für Dr. Kötelbeck äußerst praktisch. Er würde nie wieder Geld für Einkäufe ausgeben müssen. So betrat er fortan die Supermärkte der verschiedenen Versionen Gelsenkirchens mit einem Portal direkt von innen und auch nur noch bei Nacht, wenn kein Personal anwesend war. Seine grundlegende Stimmung verbesserte sich dadurch signifikant, was seinen durchtriebenen Plänen jedoch noch mehr Aufwind verlieh.

So erschuf Dr. Kötelbeck kraft seiner Fernbedienung ein Portal in einen ewig-großen, dunklen Raum mit einem schwarzen Steinboden, fernab jedweden Lichtes oder Leben, aber auch ohne sichtbare Begrenzungen, wie etwa Wände oder einem sichtbaren Himmel. Die Koordinaten dieses Raumes hatte er in den Alpträumen der Menschen gefunden und so wusste auch Dr. Kötelbeck selbst nicht, wo genau sich diese Wüste der Leere befand. Ob sie in Gelsenkirchen oder überhaupt auf der Erde existierte. Aber dies war ihm mit seiner jetzigen Macht auch eher egal. Hier sollte das stattfinden, was er nun beabsichtigte. Oder zumindest sollten die Resultate seiner Absicht hier… nun ja, gelagert werden.

Nun begann Dr. Kötelbeck eine Reihe von Versuchspersonen zu rekrutieren. Dies tat er, indem er kauernd in der kastenförmigen Konstruktion die Gedankenwelt der Gelsenkirchener bereiste und darin gezielt nach in verschiedenen Wachstumsstadien befindlichen Kindern und Jugendlichen Ausschau hielt. Hatte er eine geeignete Person gefunden, so verfolgte er sie eine Weile und ließ sie ihre jeweils persönliche Erfüllung in ihren Traumszenarien erleben. Für einen Großteil der Kinder erwies sich letztlich eine von Dr. Kötelbeck entwickelte Jahrmarkt-Realität nach Vorbild der Cranger Kirmes als besonders anziehend. Dass die Kinder bei dieser Form der Rekrutierung nicht in Panik verfielen, war wichtig für die spätere Behandlung mit dem Kötelin, welches Dr. Kötelbeck immer noch nur in begrenzten Dosen zur Verfügung stand. War die Versuchsperson sicher in der ihr jeweils Freude spendenden Realität integriert, enthielt ihr Verstand bereits eine Reihe von hypnotischen Programmen, die in der Wachwelt ausgelöst werden sollten. Hier trat dann Phase zwei auf den Plan – der physische und unbemerkte Transport in Dr. Kötelbecks Labor.

Kinder und Jugendliche verbringen wie alle Menschen einen Teil ihrer Zeit allein und ungesehen von anderen Augen. Für die Zeit, in der wir nicht von anderen gesehen werden, haben wir ein besonderes Gefühl, denn wir wissen um dieses unbeobachtet sein. Fühlte sich nun eine der ausgewählten Personen über einen bestimmten Zeitraum unbeobachtet, griff die hypnotische Programmierung in ihr und ließ die Person an dem jeweiligen Ort in stiller Freude verweilen und einen Tagtraum der persönlichen Erfüllung, zumeist das Jahrmarkt-Szenario, im Geiste erleben.
Dies war nun der Zeitpunkt für Dr. Kötelbeck mit spitzem Schritt aus der dunkelsten Ecke des jeweiligen Raumes aus einem Portal zu schreiten, sein Opfer mit einer Spritze in den Hals rasch zu betäuben und es durch selbiges Portal zurück in sein Labor zu ziehen, wo nun die Behandlung mit dem Kötelin erfolgen konnte.

 

III. Schreie der Einkaufswagen

Jede Person hat unterschiedliche Entwicklungspotentiale, das wusste Dr. Kötelbeck. Und so wurde jede Versuchsperson von ihm einer gründlichen Untersuchung unterzogen und letztlich in verschiedene Kategorien der Nützlichkeit unterteilt. Man kann aber verallgemeinernd sagen, dass jüngere Personen eine deutlich höhere Nützlichkeit haben, als ältere, da ihr Wachstumspotential noch relativ groß ist.

Hatte Dr. Kötelbeck einen Verwendungszweck für eine Versuchsperson gefunden, so wurde dieser nun das Kötelin injiziert, zusammen mit ein paar wachstumsfördernden Substanzen. Seine Fernbedienung schloss Dr. Kötelbeck im Anschluss an ein Bestrahlungsgerät an, unter dem die betäubte Person liegend platziert wurde. Im großen, kastenförmigen Apparat konnte Dr. Kötelbeck dann unter Zuhilfenahme seiner eigenen Vorstellungskraft und Konzentration bestimmen, welche Form die Person nun annehmen sollte. Die Fernbedienung leitete die mit seinen erdachten Bildern angereicherte Lebensernergie weiter in den Bestrahlungsapparat. Die Person begann nun, in eine metallische Konstruktion hineinzuwachsen, die Dr. Kötelbeck aktiv imaginierte.

Hier war es von großer Bedeutung, dass Dr. Kötelbecks Konzentration auf den Prozess nicht abgebrochen wurde, da ansonsten der Prozess unvollendet erstarb und im Regelfall mit Ihm auch die Versuchsperson, zumindest wenn sie Glück hatte. Im Regelfall passierte das jedoch nicht. Aber einen dauerhaft konzentrierten Geist zu besitzen war selbst für eine hochdisziplinierte Person wie Dr. Kötelbeck nicht immer eine einfache Angelegenheit. Er begann Substanzen zu nehmen, um seine Konzentrationsfähigkeit und die Leistung seines Gehirns zu erhöhen. Er startete mit höheren Dosen Koffein, nahm dann regelmäßig Ginseng ein und Magnesium L-Threonate. Hier beobachtete er jedoch kaum Effekte, die über den Placebo-Effekt hinausgingen. Also begann er mit der Synthese von Methamphetamin, was ihm in Kürze eine deutliche Leistungssteigerung seines Geistes einbrachte.

Nun gibt es Formen, die für den Geist einfacher vorstellbar sind als andere. Dr. Kötelbeck begann seine Versuchsreihe anfangs mit einfacheren Formen wie Gabeln, Löffel und Messer. Als sein Besteckkasten schließlich übervoll wurde, musste er nach neuen Gegenständen suchen, die er imaginieren konnte. Und das wollte er auch. Sein Geist sollte sich stetig steigern. Dies war immer seine Maxime gewesen.
Sein Ziel war es, eine deutlich diffizilere Form zu erschaffen und so wählte Dr. Kötelbeck eine Form, die ihm aus seinem Alltag bestens bekannt war und die er immer als nützlich erachtet hatte. Den komplex strukturierten und liebenswerten Einkaufswagen. Ihm war klar, dass ihm die Verwirklichung dieser Form nicht auf Anhieb gelingen würde. Diese Idee erforderte Opfer. Aber Dr. Kötelbeck hatte Zeit, die nötigen Ressourcen und eine große Opferbereitschaft. Und da er seine älteren Apparaturen und Projekte stets nebenbei weiterentwickelte, gelang es ihm auch nach und nach, sein Rekrutierungsprogramm zu automatisieren, indem er es einfach mit in seinen Schlaf nahm.

Dank des Amphetamins war sein Geist nun stets hellwach. Lediglich seinen Körper musste er künstlich sedieren, um diesem jeden Tag ein paar Stunden der Erholung zu verschaffen. Nach einiger Zeit trudelten die Versuchspersonen durch immer neue Portale bei ihm ein, so wie Fliegen im Hochsommer in fleischfressenden Pflanzen landeten. Die Gefangennahme war bald ebenso automatisiert und bald auch schon die Behandlung mit dem Kötelin, dessen Synthese er bald auch perfektioniert hatte. Dr. Kötelbeck arbeitete Tag und Nacht an seinen Imaginationen. Der schattenhafte Raum, die dunkle, leere Wüste füllte sich dabei nach und nach mit seinen Misserfolgen. Aus jedem Portal, das er dorthin öffnete, um einen neuen Fehlversuch zu entsorgen, drang ihm bald schon immer dieses schauderhafte Vibrieren und Quietschen entgegen, sowie metallisches Klirren und Surren.

Dr. Kötelbeck wusste, was dies war. Es waren die Schreie der misslungenen Einkaufswagen.

„Opfer!“, dachte er sich. „Die Wissenschaft erfordert Opfer!“

 

IV. Psychose und Verzückung

Dr. Kötelbeck glaubte irgendwann daran, in der Erschaffung des perfekten Einkaufswagens seinen Lebenszweck gefunden zu haben. Von dieser Erkenntnis beseelt störte es ihn auch nicht, dass sein Körper aufgrund seines Substanzenkonsums zunehmend verfiel. Gegen die Effekte der Drogen kam der auf die Gesundheit positiv wirkende Konsum der Lebensenergie der Menschen auf Dauer nicht an. Dr. Kötelbeck wurde nach und nach dürrer, sein Gesicht fiel ein, und ungefähr mit jedem bedeutsamen Schritt, dem er seinem perfekten Einkaufswagen näherkam, fiel ihm durch das Amphetamin ein Zahn aus.

Er merkte nicht mehr, wie sehr ihn die Drogen, die er konsumierte um maximale Wachheit für den Geist und tiefsten Schlaf für den restlichen Körper zu erlangen, in seiner Rationalität und Entscheidungsfindung zunehmen beeinträchtigten. Dennoch hatte er nebenbei in seinem Perfektionierungswahn einen Weg gefunden, wie seine Apparaturen, sowohl die große, als aus die handlich-tragbare, die Lebensenergie nicht nur durch parallelen Raum transportieren konnten, sondern auch durch die Zeit. So hatte er einen Notfall-Plan ersonnen, sollte sein Körper den Belastungen nicht mehr standhalten und sein Leben dadurch beendet werden. In diesem Fall würde all sein Wissen in komprimierter Form seinem jüngeren Ich in der Vergangenheit, am Anfang seiner wissenschaftlichen Karriere, durch Zeitverschiebung als Gedächtnisinhalt zwangsimplantiert werden.

Dies galt nicht nur auf seinem eigenen Zeitstrang – also der Version von Gelsenkirchen mit den Sonnenblumenkernen in der Fleischwurst – sondern wurde quasi wie die breitstreuende Munition einer Schrotflinte in verschiedene Realitäten verschossen. Die Gewissheit, dass er nicht würde verloren gehen können, gab Dr. Kötelbeck eine tiefe Beruhigung.

Immer häufiger brauchte Dr. Kötelbeck eine Ablenkung und Beruhigung von seiner eigenen Getriebenheit, denn die Schäden an seinem Körper forderten ihren Tribut. Zur Beruhigung seines Pulses wandelte er gern durch den schattenhaften Raum, die dunkle Wüste, die längst nicht mehr leer war. Das hunderttausendfache, millionenfache Vibrieren und Quietschen, das Klirren und Surren, es war mittlerweile Musik für ihn geworden.
Aufgrund der hohen Zahl der unvollständigen Einkaufswagen stellte er sich bald die Frage, hatte nur er selbst all dies erschaffen oder war er vielleicht schon Opfer seines eigenen Notfallplans geworden? Hatten andere Dr. Kötelbecks aus anderen Versionen von Gelsenkirchen ebenfalls die Scherben ihrer Experimente hier eingelagert? Dr. Kötelbeck konnte sich bislang nicht an sein Ableben erinnern, aber auszuschließen war es nicht. Er setzte sich hin und vertiefte sich über Stunden in die Geräusche der misslungenen Einkaufswagen und entdeckte darin Muster, wie wenn man lang genug weißem Rauschen zuhört oder in den Schnee zwischen den Frequenzen eines alten Fernsehers starrt.

Irgendwann hörte er darin Laute, die bei genauerer Betrachtung zu Stimmen wurden. Seine eigene Stimme war auch darunter. Er konzentrierte sich darauf. War es wohl ein jüngeres Ich? Ein Ich aus einer Parallelwelt? Gar ein älteres Ich aus der Zukunft? Er konzentrierte sich darauf, so sehr es sein Geist noch hergab. Die Stimme gab ihm Ideen und Anweisungen. Sie pflanzte Bilder in seinen Kopf und gab ihm auch wiederholend verbale Anweisungen, die er nicht eindeutig verstand. Das Ende blieb jedoch immer gleich. Es war ein deutlicher Appell.

„STELLE SIE ÜBERALL IN DEN STRAẞEN AB!“, sagte die Stimme in bestimmenden Tonfall. Er lauschte noch einmal nach. Ja, genau das war es was sie sagte. Er solle sie einfach in den Straßen abstellen.

Dr. Kötelbeck lächelte in sich hinein und erlebte einen Moment freudvoller Verzückung, bevor die Intensität dieser Emotion sein Herz zum Stillstand bringen sollte.

Sie einfach überall in den Straßen abstellen.

Verrückt, dachte er freudvoll.


November

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